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Was und wo arbeiten eigentlich studierte Wirtschaftsinformatiker?

IT-Controller

„Und was kann ich nach dem Studium damit machen?“ In nur wenigen Studienfächern ist die Antwort so vielfältig wie bei der Wirtschaftsinformatik. Damit du dir einen Eindruck verschaffen kannst, was hinter den zahlreichen Berufsbezeichnungen steckt, haben wir Absolventen eines Wirtschaftsinformatik Studiums gebeten, uns aus ihrem Berufsalltag zu berichten.

Frank Voll

Bachelor Business Administration an der Hessischen BA und Master IT-Management an der FOM Hochschule

IT-Controller

Mann steht vor Servern und notiert sich etwas.
So sieht mein Berufsalltag aus:

Der IT-Controller muss ein grundlegendes technisches Verständnis besitzen, er muss dabei in der Lage sein, komplexe Zusammenhänge der IT zu verstehen und Änderungen dieser Zusammenhänge mit ihren betriebswirtschaftlichen Auswirkungen in verständlicher Art und Weise darzustellen und zu vermitteln.

Der IT-Controller nimmt als direkter Ansprechpartner des CIO´s oder Head of IT eine wichtige beratende Funktion war. Er unterstützt das IT-Management, wie auch das gehobene Management, in der Geschäftsleitungsebene bei der Entscheidungsfindung. Dabei kann seine Rolle sowohl proaktiv sein, z. B. bei der Budgetplanung der Informationstechnologie, als auch reaktiv, z. B. bei der Ableitung von Management-Maßnahmen, etwa aufgrund von abweichenden KPI´s (Schlüsselkennzahlen der IT).

Der IT-Controller muss ein grundlegendes technisches Verständnis besitzen, er muss dabei in der Lage sein, komplexe Zusammenhänge der IT zu verstehen und Änderungen dieser Zusammenhänge mit ihren betriebswirtschaftlichen Auswirkungen in verständlicher Art und Weise darzustellen und zu vermitteln.

Er sollte ein solides kaufmännisches Wissen, sowie ein gutes technisches Verständnis besitzen, welches idealerweise durch ein Wirtschafts- oder Wirtschaftsinformatik Studium nachgewiesen werden kann.

Sein Aufgabenfeld kann aus der Ermittlung von Kennzahlen für die IT, aus der betriebswirtschaftlichen Begleitung und Vorbereitung von IT-Projekten, aus Wirtschaftlichkeitsberechnungen für das IT-Management, aus der Ermittlung und Erstellung von Service-Level-Agreements (Leistungsvereinbarungen der IT) oder auch häufig aus Aufgaben des Software-Lizenz-Managements und der SW-Lizenzverwaltung bestehen.

Immer ist der IT-Controller aber auch gleichzeitig die Schnittstelle zu vor- oder nachgelagerten Unternehmensfachbereichen bzw. Abteilungen wie der Logistik, HR oder dem Finanzwesen.

Die Herausforderung für den IT-Controller besteht darin, sich zwischen den Hierarchie-Ebenen einer Unternehmens-Organisation (Geschäftsführung, Abteilungs- und Teamleitern und den Mitarbeitern) diplomatisch, oftmals sogar auch in der Vermittler-Rolle zu bewegen. Häufig müssen unbequeme Wahrheiten dargestellt - manchmal auch aufgedeckt werden – ohne dabei die beteiligten Partner/ Verantwortlichen in einem schlechten Licht darzustellen. Er muss daher stets gute und intensive Kontakte zu allen IT-Partnern pflegen – in allen Situationen.

In der Verantwortung des IT-Controllers steht letztlich die Sicherstellung der betriebswirtschaftlichen Steuerung/ Kontrolle, die dem IT-Chef zwar obliegt bzw. ggfs. auch der Geschäftsleitung, für die der IT-Controller jedoch die Voraussetzung zu schaffen hat, indem er die geeigneten Mittel rechtzeitig bereitstellt.

Das Spannende am Job des IT-Controllers ist: „it´s never boring“!

Negativ könnte sich unter Umständen folgendes auswirken: Da der IT-Controller durch sein fundiertes Fachwissen schnell Dingen auf den Grund geht, indem er sie analysiert und wertneutrale Rückschlüsse hieraus zieht, kann dies durchaus dazu führen, dass Wahrheiten zutage treten, die das IT-Management zwar kennt, dennoch aber nicht bereit ist, hieraus notwendige Rückschlüsse zu ziehen und Veränderungen einzuleiten.

Mein Beruf ist etwas für dich, wenn du...
  • Voraussetzung für eine erfolgreiche Berufsausübung ist ein stetig anhaltender Wissensdurst und die kontinuierliche Bereitschaft sich weiterzubilden, sowie eine gewisse Grund-Neugier.
  • Der IT-Controller benötigt oft einen „langen Atem“ sowie eine hohe Frustrations-Toleranz bzw. trotz allem beruflichen Engagement eine gewisse Distanz zu den Inhalten, mit denen er sich beschäftigt.   Er muss flexibel auf veränderte Randbedingung und Anforderungen eingehen können.
  • Er benötigt ein gutes Zahlenverständnis und einen Blick für Relationen (kann ein Wert valide sein?).
  • Ein natürliches Interesse an technischen Zusammenhängen sollte vorhanden sein.
  • Er muss auch bei seinen eigenen Aufwänden stets das Kosten- und Nutzenverhältnis für das Unternehmen im Blickfeld behalten
Das rate ich dir, wenn du meinen Karriereweg einschlagen möchtest:
  • Kaufmännische (Industriekaufmann, Kaufmann für Bürokommunikation) oder Technische Ausbildung (Fachinformatiker)
  • Wirtschaftsinformatik studieren (ideal). Ein Wirtschaftswissenschaften Studium ist nur empfehlenswert, wenn eine techn. IT-Ausbildung vorhanden ist. Ein Informatikstudium ist bedingt geeignet, da der Schwerpunkt zu technisch ist und BWL-Kenntnisse fehlen.
  • Bei einem Unternehmenseinstieg als Auszubildender, frühzeitig Kontakte zum IT-Management zu knüpfen, sich generell gut bis sehr gut im Unternehmen zu vernetzen.
  • Wenn möglich, Projekterfahrung sammeln oder auch früh Verantwortung als Projektleiter zu übernehmen, um die Herausforderungen des Projekt-Managements aus der Praxis heraus kennen zu lernen.
Es gibt auch andere Jobs für Wirtschaftsinformatiker. Berufsfelder meiner Studienkollegen waren z.B...

Konzern-Revision: In größeren, meist börsennotierten Unternehmen steigen die Wirtschaftsinformatiker gerne auch in den Bereich der Unternehmens-Revision ein, da hier oftmals kombiniertes Fachwissen aus Wirtschaft und Informatik benötigt wird, um erfolgreich tätig zu sein.

Unternehmensberatung: Im Beratungsumfeld wird sehr oft ein hoher Spezialisierungsgrad (SAP-Kenntnisse) nachgefragt, dennoch wir aber auch ein gutes, solides Fachwissen aus den Bereichen der Wirtschaftswissenschaften und der Informatik benötigt, um etwa in der Prozessanalyse erfolgreich tätig zu sein. (→ Interview)

Software-Entwicklung: Insbesondere bei Wirtschaftsprozessen und in Unternehmensabläufen, die sich jeweils in der eingesetzten Unternehmens-Software darstellen/ abbilden lassen sollten, kommt es häufig zu Anpassungsbedarf. Hier kann der Wirtschaftsinformatiker am ehesten beurteilen, ob eine Änderung der Prozesse und/oder eine Anpassung von bestehender SW bzw. ein Neuerwerb für das Unternehmen wirtschaftlich sinnvoll und angemessen sind. (→ Interview)