Erfahrungsbericht: Duales Studium Wirtschaftsinformatik an der Uni Siegen

Erste Informationen zum dualen Studium habe ich damals über die Agentur für Arbeit erhalten, später konnte ich mich durch einen Besuch über unser Gymnasium an der Uni direkt weiter informieren. Zudem fand kurz vor Abschluss des Abiturs eine Veranstaltung der Uni und der FOM Siegen in unserem Gymnasium statt, wo einige Professoren Studiengänge vorstellten.

Vor dem Studium hatte ich schon eine Ausbildung im gleichen Betrieb angefangen. Erste Gespräche bezüglich des Studiums wurden aber schon vor Beginn der Ausbildung geführt. Für die Ausbildung habe ich Bewerbungen im niedrigen zweistelligen Bereich geschrieben, bis es dann geklappt hat.

Das Auswahlverfahren für das duale Studium bestand aus einem Gespräch mit dem Abteilungsleiter, Personalleiter und einem Geschäftsführer. Dabei ging es aber mehr um organisatorische Punkte, da die generelle Entscheidung bereits zuvor getroffen und freigegeben wurde.

Aus meiner Sicht leider ein ziemliches Chaos, da ich der erste duale Student unseres Betriebes bin. Grundlage sollte der Standard IHK Vertrag für duales Studium sein, sodass ich während der Vorlesungszeit Vollzeit studieren und in der Vorlesungsfreien Zeit Vollzeit arbeiten (Ausnahme Termine von der Uni wie Klausuren) soll. Für letzteren Zeitraum habe ich auch 20 Urlaubstage. In der Realität sieht es allerdings so aus, dass ich, wenn in der Vorlesungszeit keine Vorlesungen sind, diese Tage Vollzeit arbeiten muss und abhängig von anderen Vorlesungen zum Teil halbtags (z.B. bei Nachmittagsvorlesungen). Während der Klausurphase arbeite ich auch Vollzeit und das gesamte Lernen erfolgt nach der Arbeit zu Hause, eine Freistellung ist nur durch Nutzung des Urlaubes möglich.

Vor Beginn des Studiums den Ablauf und die Organisation des Studiums genau absprechen, da Vorstellungen gerade von Industrie und jungen Studenten oft abweichen und anders interpretiert werden. Auch eine spätere Übernahme bzw. Rückzahlung sollte angesprochen und abgesprochen werden, auch wie eine ggf. längere Studienzeit dies beeinflusst. Die unterschiedlichen Formen des dualen Studiums sollten beachtet werden (FH, BA, Uni) und die Zeit vor Ort in der Firma definiert werden (Wochenendarbeiten und Wochenstunden besprechen). Wichtig für die Abschlussarbeit ist auch eine frühzeitige Absprache zwischen Uni und Firma, es ist nicht immer leicht einen entsprechenden Professor zu finden, der mit der Industrie zusammen forschen möchte und auch nicht alle Themen sind für die Industrie interessant. Von der gleichzeitigen Bearbeitung der Uniarbeiten (Projektarbeit, Bachelorseminar und Bachelor Arbeit) würde ich abraten, dies führt leider oft zu einem Chaos im Betrieb und an der Uni (sowohl bei mir, als auch bei Kommilitonen). Zuletzt sollten gerade bei dem Studium an der Uni die Unterschiede zum normalen Studiengang beachtet werden, die Vorlesungen sind nicht alle identisch.