Ich habe kein Abitur gemacht und mir meine Hochschulzulassung über meine Berufstätigkeit erworben. Ich habe nach meiner Ausbildung noch zweieinhalb Jahre in der gleichen Firma gearbeitet, wollte jedoch mehr, als höchstens die Abteilungsleitung in den nächsten Jahren in Aussicht gestellt zu bekommen. Ohne ein Studium ist dies dann allerdings nicht so einfach, da gerade in so einem großen Unternehmen Qualifikationen (zumindest auf dem Papier) eine große Rolle spielen.
Lange habe ich mich vorher nicht informiert. Ich wusste, was ich wollte. Viele Optionen hatte ich nicht, da der Studiengang eine der Ausbildung ähnliche Richtung einschlagen musste. BWL war mir zu allgemein und nichtssagend. Also stand Wirtschaftsinformatik schon fest.
Ich hatte bei meinem damaligen Arbeitgeber einen unbefristeten Vertrag. Mir wurde zwar angeboten, an einer Abendschule den Studiengang zu machen und mich finanziell zu unterstützen, jedoch wollte ich mich voll und ganz auf das Studium konzentrieren. So habe ich mich dann an der FHDW Hannover informiert und vorgestellt.
Anschließend wurde ich zu einem Assessment-Center eingeladen. Geprüft wurde Englisch, Mathematik und logisches Denken sowie eine Fallstudie. Darüberhinaus gab es Motivationsgespräche mit Dozenten und potentiellen Arbeitgebern. Voraussetzung für ein Studium dort war ein Partnerunternehmen, das die Studiengebühren von 670 Euro monatlich finanziert.
Bei mir wurde festgestellt, dass sich die FHDW einen erfolgreichen Studienabschluss vorstellen kann. Im Normalfall erhält man danach eine Liste von Partnerunternehmen, bei denen man sich bewerben kann. Optional melden sich Unternehmen direkt bei einem Bewerber, wenn dieser sie in den Gesprächen überzeugt hat. Ich wurde direkt von der FHDW kontaktiert, um dort im IT-Service zu arbeiten. Es werden die Studiengebühren übernommen und ein Gehalt gezahlt.
Nach erfolgreichem Studium bin ich nicht an das Unternehmen gebunden. In anderen Fällen müssen sich Studenten verpflichten, für weiterhin zwei bis drei Jahre für ihr Unternehmen zu arbeiten.
Ich habe daraufhin meinen Vertrag bei meinem Arbeitgeber gekündigt und einen Monat später mit dem Studium begonnen.